Tag Archives: michael hardt

Der ITler, das revolutionäre Subjekt der Netzwerkgesellschaft?

Auf dem letzten Chaos-Communication-Congress (30c3) rief der Internetaktivist und Betreiber der Whistleblower-Plattform Wikileaks Julian Assange in seiner Rede Sysadmins of the world, unite  Systemadminstratoren und andere ITler zur Weltrevolution auf. Sie sollten sich von den Geheimdiensten, Unternehmen und Behörden anwerben lassen, dort geheime Informationen sammeln und diese dann der Öffentlichkeit zugänglich machen. Selbstverständlich kann man Assange vorwerfen, dass er nur die ökonomischen und politischen Interessen seiner Plattform Wikileaks vertreten habe, aber, wie immer wenn die legitimen Interessen von Menschen und Organisationen kritisiert werden, greift diese Kritik zu kurz. Assanges Rede wirft aus einer neo-marxistschen Perspektive die Frage auf, ob der ITler das revolutionäre Subjekt der Netzwerkgesellschaft ist.

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Taksim ist überall! Überall ist Widerstand!

Michael Hardt und Antonio Negri sprechen in ihren Büchern von der geschichtsträchtigen Multitude, den Singularitäten (in etwa Individuen), die auf globaler Ebene gemeinsam Handel.
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Offene Linksammlung zu den Protesten in der Türkei

In Deutschland haben sich rund um die Proteste, die auf dem istanbuler Taksim Platz und dem Gezi Park ihren Ursprung gefunden haben, zahlreiche Diskurse entwickelt. Im Zentrum stehen dabei die Grundwerte der Demokratie insbesondere das Recht auf freie Meinungsäußerung, die Pressefreiheit, die Versammlungsfreiheit und der Schutz vor staatlichen Repressionen bei Ausübung dieser Rechte.

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Offene Linksammlung zu den Protesten in der Türkei

In Deutschland haben sich rund um die Proteste, die auf dem istanbuler Taksim Platz und dem Gezi Park ihren Ursprung gefunden haben, zahlreiche Diskurse entwickelt. Im Zentrum stehen dabei die Grundwerte der Demokratie insbesondere das Recht auf freie Meinungsäußerung, die Pressefreiheit, die Versammlungsfreiheit und der Schutz vor staatlichen Repressionen bei Ausübung dieser Rechte.
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Nachtrag: “Occupy war ein Erfolg”

Am 25.03.2013 erschien auf der Hompage von “der Freitag” das Interview “Occupy war ein Erfolg” mit dem linken Theoretiker und Literaturwissenschaftler Michael Hardt. Aus Platzgründen wurden Teile des Interviews dort nicht veröffentlicht. Der Autor und Interviewer Nils Markwardt war so freundlich mir den bislang unveröffentlichten Teil des Interviews zur Verfügung zu stellen. Auch an dieser Stelle besten Dank an ihn. Der hier veröffentlichte Teil schließt am Ende des Interviews – nach der Antwort auf die Frage “Sie würden also nicht sagen, dass Occupy gescheitert ist?” – an.

Nils Markwardt: Für linke Theoretiker scheinen Antonio Negri und Sie überaus optimistisch. Ist die Linke generell zu larmoyant?

Michael Hardt: (Lacht)

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Michael Hardt und Antonio Negri Demokratie (2013). Eine rezeptionsanalytische Kritik. Fazit.

Hier geht es zum ersten und zum zweiten Teil.

Was am Ende bleibt

Am Ende dieser Metakritik möchte ich noch auf den Kritikpunkt der Repräsentation der Masse durch die sozialen Protestbewegungen eingehen, bevor ich die zentrale Erkenntnis dieser Auseinandersetzung zusammenfasse und eine abschließende Empfehlung an die Protestbewegungen formuliere.

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Michael Hardt und Antonio Negri “Demokratie” (2013). Eine rezeptionsanalytische Kritik. Teil II.

Zum ersten Teil:

Die Kritik an der Systematisierung der unterschiedlichen globalen Protestbewegungen unter dem gemeinsamen Dach der Multitude

Einer der Hauptunterschiede zwischen Demokratie/Deklaration und dem Manifest der kommunistischen Partei ist die Stellung des revolutionären Subjekts. Während im Manifest die Bildung des proletarischen Klassenbewusstseins und die Vereinigung der Proletarier aller Länder erklärte Ziele sind, haben Hardt und Negri in den weltweiten Protestbewegungen ihr revolutionäre Subjekt, die Multitude bereits erkannt.

Für Hardt und Negri existiert die Multitude dabei gleichzeitig in zwei Seins-, bzw. temporalen Zuständen:

1) Die ontologische/ewige Multitude als das aktuelle revolutionäre Subjekt, welches sich im hier und jetzt der Autorität und dem Kommando verweigert.

2) Die utopische/zukünftige Multitude, die sich aufgrund eines zukünftigen politischen Projekts als globales revolutionäres Subjekts formiert (vgl. Hardt und Negri 2004, S. 248).

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Michael Hardt und Antonio Negri “Demokratie” (2013). Eine rezeptionsanalytische Kritik. Teil I.

Am 14. Februar erschien im Campus Verlag Frankfurt die deutsche Übersetzung von Declaration, der beiden, hauptsächlich durch ihr Buch Empire (2000, dt. 2002) bekannten neomarxistischen Theoretiker Michael Hardt und Antonio Negri. Die deutsche Übersetzung des Titels ist mit Demokratie leider etwas unglücklich gewählt, was bei den deutschen Zeitungskritikern zu reichlich Verwirrung geführt hat.

Die Verwirrung der Kritiker

Aufhänger der Verwirrung sind die ersten Sätze des Buches:

Dies ist kein Manifest. Manifeste verkünden uns Idealwelten und beschwören ein geisterhaftes Subjekt. Sie gehörten in eine Zeit, in der Politik Propheten folgte, die sich ihr Volk erschufen“ (Hardt, Negri 2013).

Die Meinung der KritikerIn ist eindeutig. Entgegen dem, was die Autoren behaupten, sind sie sicher, es handelt sich bei diesem Text um ein Manifest.

Christoph David Piorkowski von der Süddeutschen Zeitung und Robert Misik von der Frankfurter Rundschau definieren den Text einfach autoritär entgegen des Willens der Autoren zu einem Manifest (Piorkowski 2013 und Misik 2013).

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Kommentar: Michael Hardt auf Freitag.de “Occupy war ein Erfolg”

Michael Hardt und Antonio Negri teilen als Neo-Marxistische Theoretiker und Ideologen den klassischen Grundgedanken der Marxistischen Theorie der direkten Demokratie. Eine Beteiligung aller, genauer aller, die über ein Klassenbewusstsein verfügen, ermöglicht gerechte Entscheidungen.

„Die Bewegungen teilen gemeinsame Praktiken: Zeltcamps, Generalversammlungen oder Verfahren kollektiver Entscheidungsfindung. Sie eint die politische Forderung nach mehr Demokratie, denn es handelt sich nicht nur um ökonomisch motivierten Protest.”

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Model of the network society (Manuel Castells 2000)

Some elements of my article “Die Grundlagen der Theorie der Netzwerkgesellschaft von Manuel Castells. Eine Erläuterung auf Basis der griechischen Finazkrise.” The article is ready and I´m searching for a scientific magazine which wants to publish it. Anybody who is interessted in the whole articel can send me an e-mail.

 I have posted here a summarising diagram of the theoretical basics of the network society by Manuel Castells. The article will feature although two diagrams which visualise Castells concept of a network and the change of a network by discharging a node. These two diagrams can help us to understand why it is important that we think proably about the current situation in greek. Unfourtunatly the article will be written in german, but all digrams are posted and shortly commented here in english.

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network castells

This chart shows the social structure of the network society. Analytically, but not in fact, the actor and the society can be seen as the two opponents in a chess game. Genrally: The task of the society is to build institutions with offers and constrains acting possibilities to the actor. These offers and constrains must be organised.

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